Zum Hauptinhalt springen

Appendizitis

Appendizitis (Blinddarmentzündung)

Bei einer Blinddarmentzündung (Appendizitis) handelt es sich um eine Entzündung des Wurmfortsatzes (Appendix). Durch Verlegung (geschwollene Lymphknoten, Kotsteine) bilden sich bei diesem Krankheitsbild vermehrt Bakterien in der Appendix, sodass es zur Schwellung und Entzündung des Gewebes kommt. Im schlimmsten Fall ist die Entzündung bei Diagnose schon so weit fortgeschritten, dass ein Durchbruch (Perforation) stattgefunden hat. Die Appendizitis gehört zu den häufigsten kinderchirurgischen Krankheitsbildern und betrifft alle Altersklassen. Besonders häufig tritt sie im Alter von 10 - 18 Jahren auf. Das Leitsymptom der akuten Appendizitis sind Schmerzen im rechten Unterbauch, die meist im Bereich des Bauchnabels beginnen und im Verlauf in den rechten Unterbauch wandern. Zudem kann es zu Übelkeit, Erbrechen sowie Appetitlosigkeit, Stuhlverhalt und Fieber kommen. Vor allem Kleinkinder zeigen allerdings häufig geringere oder untypische Symptome.

 

Diagnostik- und Therapiekonzept

Die Diagnose wird in Zusammenschau der Anamnese und klinischen Untersuchung, der Entzündungswerte im Blut und der Darstellung der Appendix im Ultraschall gestellt. Bei Bestätigung einer akuten Appendizitis wird die notfallmäßige operative Entfernung des Wurmfortsatzes durchgeführt. Bei mildem oder unklarem Befund mit Verdacht auf eine Blinddarmentzündung erfolgt zunächst eine stationäre Aufnahme zur konservativen Therapie (Beobachtung, Nahrungskarenz, ggf. antibakterielle Therapie).

Die Entfernung des Wurmfortsatzes (Appendektomie) wird minimal-invasiv in „Schlüssellochtechnik“ (Laparoskopie) durchgeführt. Bei der Bauchspiegelung wird über einen kleinen Schnitt am Bauchnabel eine Arbeitshülse (Trokar) in die Bauchhöhle eingebracht, die Bauchhöhle mit Gas aufgeblasen und eine Kamera eingebracht. Über weitere Arbeitshülsen im linken und rechten Unterbauch können weitere Arbeitsinstrumente in die Bauchhöhle eingebracht werden. Stellt sich der Blinddarm während der Operation stark entzündet oder perforiert dar, wird eine antibakterielle Therapie begonnen und für einige Tage fortgeführt.

 

Nachsorge

  • Eine spezielle kinderchirurgische Nachsorge ist zunächst nicht nötig.
  • Wir verwenden für die Hautnähte ausschließlich selbstauflösendes Fadenmaterial, sodass ein Fadenzug entfällt.
  • Eine Wundkontrolle sollte durch Ihren Kinderarzt bzw. einweisenden Arzt im Verlauf von 5 Tagen nach Entlassung erfolgen.
  • Die Klemmpflaster direkt an der Wunde sollten für mind. 7 Tage belassen werden.
  • Duschen ist ab dem 5. postoperativen Tag erlaubt.
  • Sollten Fragen zur Operation oder Beschwerden auftreten, können Sie jederzeit einen Termin in unserer kinderchirurgischen Allgemeinsprechstunde vereinbaren (Terminvereinbarung über unser Sekretariat unter der Telefonnummer 09131 – 85 32923 oder per Mail unter kinderchirurgie@uk-erlangen.de).