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Chronisch entzündliche Darmerkrankungen

Chronisch entzündliche Darmerkrankungen

Der Überbegriff umfasst Morbus Crohn, Colitis ulcerosa und die Colitis indeterminata. In allen Fällen handelt es sich um eine Entzündung der Darmschleimhaut mit unterschiedlichen Charakteristika, die in Schüben verläuft und ohne Therapie zum unwiderruflichen Verlust von Darmzellen führt. Morbus Crohn kann dabei den gesamten Magen-Darm-Trakt diskontinuierlich und häufig zunächst das terminale Ileum befallen, während die Colitis ulcerosa immer vom Rektum ausgeht, kontinuierliche Entzündungen aufweist und nur den Dickdarm betrifft. Vor allem beim Morbus Crohn gibt es weitere assoziierte Krankheitsbilder, die nicht primär den Magen-Darm-Trakt betreffen (extraintestinale Manifestationen, z.B. Haut, Augen, Muskeln, Skelett). Die Ursache ist bis heute nicht vollständig geklärt: man geht von einem Zusammenspiel von genetischen Faktoren, einer überschießenden Immunantwort und dem Einfluss von verschiedenen Umweltfaktoren aus.

 

Diagnostik- und Therapiekonzept

Die Diagnosestellung und primäre, konservative Therapie chronisch entzündlicher Darmerkrankungen ist den Kolleg:innen der pädiatrischen Gastroenterologie vorbehalten. Patient:innen stellen sich meist mit anhaltenden Durchfällen, chronischen Bauchschmerzen, Abgeschlagenheit und Gewichtsabnahme vor. In allen Fällen ist eine frühe Diagnosestellung und Therapiebeginn zur Regulation des Immunsystems entscheidend. Eine chirurgische Therapie wird dabei nur sehr zurückhaltend eingesetzt, denn die Resektion von Darmanteilen kann die Krankheiten meist nicht vollständig heilen.

Es kann zu zwei Komplikationen im konservativen Therapieverlauf kommen, bei denen kinderchirurgischer Handlungsbedarf besteht: chronische, therapie-refraktäre Verläufe mit der Ausbildung von intraabdominellen Abszessen, Verbindungen zwischen zwei Darmschlingen (Fisteln), Darmengstellen (Stenosen), Blutungen oder Darmdurchbrüchen (Perforationen) und die Ausbildung von Abszessen/Fisteln der Haut, vor allem perianal. Jeder Patient:in wird ausführlich und interdisziplinär in unserer kinderchirurgisch-gastroenterologischen Fallkonferenz besprochen und gemeinsam ein optimales Behandlungskonzept festgelegt.

 

Nachsorge

Entsprechend der Diagnostik und Therapie erfolgt die Nachsorge in Zusammenarbeit mit den Kolleg:innen der pädiatrischen Gastroenterologie. In gemeinsamen Sprechstunden-Terminen werden Ihre prä- und postoperativen Fragen geklärt und der Therapieverlauf gemeinsam gestaltet.