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Darmatresien

Darmatresien

Atresien ist angeborene Abbrüche im Verlauf des Magen-Darm-Trakts. Es kommt zum Aufstau des Nahrungs- und Darmsekrets und ggf. zu einer reduzierten Ausbildung des folgenden, abgeschnittenen Darms. Häufig wird die Anlagestörung schon sonographisch vor der Geburt im Rahmen der Vorsorgeuntersuchungen festgestellt. Nach der Geburt sind dann der Transport der Nahrung und die normale Ausscheidung nicht möglich: es kann zum häufigen Erbrechen kommen und der Mekoniumabgang bleibt aus. Es gibt verschiedene Formen: der Verschluss des Lumens kann durch ein Web (Schleimhautfalte) verursacht sein, kann vollständig auftreten oder auch das Mesenterium, die Aufhängung und Gefäßversorgung des Darms, betreffen. In manchen Fällen zeigt sich nicht nur ein Abbruch, sondern mehrere Atresien. Eine schwerwiegende Sonderform ist die Apple-Peel-Atresie, bei der sich in sehr kurzem Abstand zum Magen eine Atresie ausbildet, die die restliche Gefäßversorgung und Anordnung des Darms verändert, wie auf dem Foto gezeigt. Symptomatik und Therapie unterscheiden sich hierbei aber kaum.

 

Diagnostik- und Therapiekonzept

Sollte während der Schwangerschaft die Verdachtsdiagnose bereits gestellt worden sein, erfolgen ausführliche Gespräche mit Ihnen und den Kolleg:innen der Neugeborenen-Intensivstation. Wir klären Sie über die weitere Therapie auf und sprechen über Ihre Fragen.

Nach der Geburt wird eine Röntgenaufnahme durchgeführt, die die Diagnose bestätigt, und weitere Untersuchungen (Ultraschall, Herz-Echo) durchgeführt, da in einigen Fällen weitere Begleitfehlbildungen auftreten können.

Die operative Korrektur wird in den ersten Lebenstagen durchgeführt. Über einen Bauchschnitt kann der Darm vollständig inspiziert werden. Die Atresie wird dargestellt und entweder direkt mit dem nachfolgenden Darm verbunden (anastomosiert) oder über einen künstlichen Darmausgang (Stoma) über die Haut ausgeleitet. Das Stoma wird dann nach einigen Wochen in die Bauchhöhle zurückverlagert.

 

Nachsorge

Während der ersten Tage nach der Operation kann das Kind aufgrund der Operation noch nicht über den Darm ernährt werden, sodass die Nahrungszufuhr über eine Infusion erfolgt und der Aufenthalt auf der Neugeborenenintensivstation nötig ist. Diese Zeit ist häufig kürzer, sollte die Anlage eines Stomas erfolgt sein. Nach einer Röntgenkontrolle mit Kontrastmittel kann dann die Nahrungsaufnahme begonnen werden. Sollten keine Nebenerkrankungen bestehen, ist eine spezielle Nachsorge oftmals nicht nötig bzw. kann in Zusammenarbeit mit den niedergelassenen Kinderärzt:innen organisiert werden.