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Invagination

Invagination

Die Invagination bezeichnet das teleskopartige Einstülpen eines Darmabschnitts in einen anderen. Dies kann zu Durchblutungsstörungen der Darmwand und sogar zu einem Darmverschluss führen. Meist tritt diese Erkrankung im Säuglings- oder frühen Kleinkindalter auf, häufig im Rahmen von Magen-Darm-Infektionen. Die Kinder haben dann meist plötzlich auftretende, starke, krampfartige Bauchschmerzen, Erbrechen und eine auffällige Blässe. Zwischendurch kann das Kind über Minuten völlig schmerzfrei sein. Säuglinge zeigen oft schrilles Schreien und ein Anziehen der Beine. Später kommt es typischerweise zu Stuhlgang mit blutig-schleimigen Auflagerungen, der aussieht wie Himbeergelee.

 

Diagnostik- und Therapiekonzept

Wenn Sie sich mit Ihrem Kind wegen unklaren Bauchschmerzen in der Notaufnahme der Kinderklinik vorstellen, wird meistens eine Ultraschalluntersuchung des Bauches durchgeführt. Damit kann eine Invagination sehr zuverlässig dargestellt werden. Es folgt dann zunächst ein Versuch, unter Ultraschallkontrolle den eingestülpten Darm mit einem Einlauf wieder auszustülpen. Dazu lässt man in Narkose über ein Darmrohr körperwarme Flüssigkeit in den After einlaufen. Dies ist in ca. 90% der Fälle erfolgreich.

Gelingt dies nicht, muss sofort danach operiert werden. Hierdurch soll verhindert werden, dass der eingestülpte Darm durch die Durchblutungsstörung und den Darmverschluss weiteren Schaden nimmt oder sogar die Darmwand durchbricht (Perforation). Wir beginnen die Operation immer mit einer Bauchspiegelung (Laparoskopie). Bei der Bauchspiegelung wird über einen kleinen Schnitt am Bauchnabel eine Arbeitshülse („Trokar“) in die Bauchhöhle eingebracht, die Bauchhöhle mit Gas aufgeblasen und eine Kamera eingebracht. Über weitere Arbeitshülsen im linken und rechten Unterbauch können weitere Arbeitsinstrumente in die Bauchhöhle eingebracht werden. Mit diesen kann der eingestülpte Darm dann wieder ausgestülpt und befreit werden. Gelingt dies nicht, muss auf eine offene Operation umgestellt werden. Sollte der eingestülpte Darm bereits abgestorben sein, muss der betroffene Abschnitt entfernt werden.

Der anschließende stationäre Aufenthalt im Krankenhaus dauert meist nicht länger als einige Tage.

 

Nachsorge

  • Eine spezielle kinderchirurgische Nachsorge ist zunächst nicht nötig.
  • Wir verwenden für die Hautnähte ausschließlich selbstauflösendes Fadenmaterial, sodass ein Fadenzug entfällt.
  • Eine Wundkontrolle sollte durch Ihren Kinderarzt bzw. einweisenden Arzt im Verlauf von 5 Tagen nach Entlassung erfolgen.
  • Pflaster sollten nach 2 Tagen gewechselt werden. Die Klemmpflaster direkt an der Wunde sollten für mind. 7 Tage belassen werden.
  • Duschen ist ab dem 5. postoperativen Tag erlaubt.
  • Sollten Fragen zur Operation oder Beschwerden auftreten, können Sie jederzeit einen Termin in unserer kinderchirurgischen Allgemeinsprechstunde vereinbaren (Terminvereinbarung über unser Sekretariat unter der Telefonnummer 09131 – 85 32923 oder per Mail unter kinderchirurgie@uk-erlangen.de).