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Malrotation/Nonrotation/Volvulus

Malrotation/Nonrotation/Volvulus

Im Rahmen der embryonalen Entwicklung durchläuft der Magen-Darm-Trakt einen komplexen Entwicklungsprozess, bei dem sich der Darm dreht und Schritt für Schritt seinen richtigen Platz findet. Die Nonrotation und Malrotation bezeichnen jeweils Darmlageanomalien, bei denen diese Drehung nicht korrekt durchgeführt wird. Diese Lageanomalien müssen nicht zwingend Beschwerden bereiten und so finden sich gelegentlich bei Erwachsenen oder auch erst im hohen Alter eine solche Auffälligkeit als Zufallsbefunde. Jedoch stellen manche der Lageanomalien aufgrund des atypischen Darmverlaufs ein Risiko für akute oder chronische Erkrankungen dar.

 

Diagnostik- und Therapiekonzept

Ein Mal- oder Nonrotation bedarf primär keiner Therapie. Durch die fehlende Fixierung des Darms kann jedoch ein „Volvulus“, eine der gefürchtetsten Komplikationen im Säuglingsalter, auftreten. Dabei handelt es sich um eine akute Verdrehung des Darms um seine eigene Achse. Durch diese Verdrehung wird die Blutzufuhr des Darms abgeschnürt, sodass der Darm abstirbt. Die Patienten haben typischerweise stärkste Bauchschmerzen, Erbrechen und sind schwer krank. Nur eine sofortige Operation mit Befreiung des Darms kann hier unwiderruflichen Darmverlust vermeiden.

Eine weitere Herausforderung der untypischen Darmlage ist auch die diagnostische Verlässlichkeit bei „typischen“ Erkrankungen des Magen-Darm-Traktes. So zeigt eine Blinddarm-Entzündung (Appendizitis) nicht die typischen Schmerzen im rechten Unterbauch, weil der Wurmfortsatz eben an einem ganz anderen Ort im Bauch zu liegen kommt und so vielleicht zu spät erkannt wird.

 

Nachsorge

Nach der operativen Korrektur dauert es oft noch einige Tage bis Wochen, bis der Darm seine normale Tätigkeit wieder aufnimmt und das Kind normal ernährt werden kann. Solange ist eine Ernährung über die Vene nötig. Ihr Kind wird in dieser Zeit auf unserer Neugeborenen-Intensivstation betreut. Nach der Entlassung werden die Kinder primär durch den niedergelassenen Kinderarzt betreut. Zudem erfolgen begleitend regelmäßige Vorstellungen in unserer kinderchirurgischen Sprechstunde.