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Meckel-Divertikel

Meckel-Divertikel

Das Meckel-Divertikel ist eine Ausstülpung des Dünndarms, die durch eine mangelnde Rückbildung eines embryonalen Ganges zwischen Darm und Nabel (sog. Ductus omphaloentericus oder embryonaler Dottergang) entsteht. Bei etwa 2-4% der Bevölkerung zeigt sich ein Meckel-Divertikel, wobei nur bei ca. 2% der Betroffenen Beschwerden auftreten. Die Wahrscheinlichkeit für Beschwerden sinkt nach dem Alter von 2 Jahren. Das Divertikel kann sich wie der Wurmfortsatz entzünden (Appendizitis), innere Blutungen in den Dünndarm verursachen, sich in das Darmlumen einstülpen (Invagination) oder durch einen bindegewebigen Strang zu einem Darmverschluss führen (Ileus).

 

Diagnostik- und Therapiekonzept

Ein Meckel-Divertikel kann mit letzter Sicherheit nur mit einer Bauchspiegelung („Laparoskopie“) bestätigt oder ausgeschlossen werden. Es besteht zwar die Möglichkeit, ein Meckel-Divertikel in einer speziellen MRT-Untersuchung des Darmes („MRT-Sellink“) oder in einer speziellen nuklearmedizinischen Untersuchung („Szintigraphie mit Natriumpertechnetat 99mTc“) nachzuweisen, jedoch haben diese Untersuchungen nur eine beschränkte Aussagekraft. Besteht bei ihrem Kind der Verdacht auf ein Meckel-Divertikel wird der Fall in unserer interdisziplinären kinderchirurgisch-gastroenterologischen Fallkonferenz mit unseren Magen-Darm-Spezialisten der Kinderklinik besprochen und gemeinsam das weitere Vorgehen und die notwendige Diagnostik festgelegt.

Bei der Bauchspiegelung wird über einen kleinen Schnitt am Bauchnabel eine Arbeitshülse („Trokar“) in die Bauchhöhle eingebracht, die Bauchhöhle mit Gas aufgeblasen und eine Kamera eingebracht. Über weitere Arbeitshülsen im linken und rechten Unterbauch können weitere Arbeitsinstrumente in die Bauchhöhle eingebracht werden. Das Divertikel kann dann in der Bauchhöhle mit einem Klammernahtgerät („Stapler“) abgetrennt und über den Bauchnabel-Zugang entfernt werden. Der anschließende stationäre Aufenthalt im Krankenhaus dauert meist nicht länger als 3-4 Tage.

 

Nachsorge

  • Eine spezielle kinderchirurgische Nachsorge ist zunächst nicht nötig.
  • Wir verwenden für die Hautnähte ausschließlich selbstauflösendes Fadenmaterial, sodass ein Fadenzug entfällt.
  • Eine Wundkontrolle sollte durch Ihren Kinderarzt bzw. einweisenden Arzt im Verlauf von 5 Tagen nach Entlassung erfolgen.
  • Pflaster sollten nach 2 Tagen gewechselt werden. Die Klemmpflaster direkt an der Wunde sollten für mind. 7 Tage belassen werden.
  • Duschen ist ab dem 5. postoperativen Tag erlaubt.
  • Sollten Fragen zur Operation oder Beschwerden auftreten, können Sie jederzeit einen Termin in unserer kinderchirurgischen Allgemeinsprechstunde vereinbaren (Terminvereinbarung über unser Sekretariat unter der Telefonnummer 09131 – 85 32923 oder per Mail unter kinderchirurgie@uk-erlangen.de).