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Steißbeinteratom

Steibeinteratom

Das Steißbeinteratom ist ein uneinheitlicher (heterogener) Keimzelltumor aus vielen verschiedenen Zell- und Gewebearten. Man unterscheidet gutartige (reife) Tumoranteile, bei denen die Tumorzellen zu anderen im Körper vorkommenden Zellarten ausdifferenziert sind (z.B. Drüsengewebe, Nervenzellen, Knochen) von bösartigen (unreifen) Tumoranteilen, bei denen die Tumorzellen keinem körpereigenen Gewebe gleichen. Der Tumor haftet dem Steißbein fest an und erhält seine Blutversorgung über eigene Blutgefäße aus dem kleinen Becken. Es können äußerlich der Steißregion aufsitzende sowie nach innen ins Becken reichende Tumoranteile vorliegen. Steißbeinteratome können eine beachtliche Größe erreichen.

 

Diagnostik- und Therapiekonzept

Häufig wird das Steißbeinteratom bereits während der Schwangerschaft in den Ultraschallvorsorgeuntersuchungen erkannt und dann regelmäßig kontrolliert. In enger Zusammenarbeit mit den Kolleg:innen der Frauenklinik und der Kinderklinik führen wir Beratungsgespräche mit den werdenden Eltern vor der Entbindung durch. Die Entbindung wird in der Regel per Kaiserschnitt geplant, um ein Einreißen des Tumors während einer spontanen Geburt zu verhindern. Die Erstversorgung des Neugeborenen übernehmen die Kinderärzt:innen der Früh- und Neugeborenenstation (Neonatologie). Die Operation wird dann nach sorgfältiger Vorbereitung in den ersten 72 Lebensstunden geplant. Neben der vollständigen Tumorentfernung ist hierbei insbesondere die Rekonstruktion des Gesäßes und Beckenbodens von besonderer Bedeutung. Nach dem Eingriff erfolgt die weitere Überwachung auf der Neonatologie.

 

Nachsorge

Die Nachbehandlung erfolgt in enger Kooperation mit den behandelnden Kinderärzt:innen der Neuropädiatrie über das Sozialpädiatrische Zentrum in gemeinsamen Verlaufskontrollen.