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Stumpfes Bauchtrauma

Stumpfes Bauchtrauma

Unter dem Überbegriff des stumpfen Bauchtraumas sind verschiedene Verletzungen der Bauchorgane durch äußere Krafteinwirkung (z.B. Unfälle) zusammengefasst, wobei die Bauchdecke immer intakt bleibt. Es können also schwerwiegende Folgen entstehen, obwohl sich von außen oftmals nichts oder nur eine kleine Prellmarke zeigt. Kinder sind im Vergleich zu Erwachsenen durch unterschiedliche Größenverhältnisse der Organe und der schützenden Knochen häufiger betroffen. Verletzungen der inneren Organe betreffen vor allem die Milz, die Leber und die Nieren. Die Organe können Hämatome („blaue Flecke“) innerhalb der Organkapsel oder Zerreißungen (Rupturen) mit Blutung in die Bauchhöhle aufweisen.

 

Diagnostik- und Therapiekonzept

Die Patient:innen werden nach Unfällen meist mit dem Rettungsdienst in unsere Klinik gebracht. In schweren Fällen ist ein Schockraummanagement, also die Zusammenarbeit verschiedener Fachdisziplinen zum Ausschluss lebensbedrohlicher Verletzungen notwendig. Immer kommt es zu starken Bauchschmerzen – Bauchdeckenspannung (Abwehrspannung), Temperaturanstieg, Schulterschmerzen und Schockzeichen (instabiler Herz-Kreislauf) können auftreten. Zur genauen Darstellung der Verletzungen ist die Sonographie und eine Computertomographie am wichtigsten. Die Verletzungen der inneren Organe können in fast allen Fällen konservativ durch Bettruhe und prophylaktische Antibiotikatherapie behandelt werden. Es erfolgt die initiale Überwachung auf unserer pädiatrischen Intensivstation. Hier werden die Vitalparameter ununterbrochen kontrolliert, sonographische Kontrollen durchgeführt und ggf. Medikamente und Blutprodukte verabreicht. In seltenen Fällen zeigen sich so ausgeprägte Organzerreißungen, dass eine Operation mit dem Ziel des Organerhalts notwendig ist. Die Patient:innen werden bei stabilen Vitalparametern auf unsere kinderchirurgische Normalstation übernommen und nach mehreren Tagen vorsichtig mobilisiert.

 

Nachsorge

Die Nachsorge des stumpfen Bauchtraumas beinhaltet regelmäßige Kontrollen in unserer kinderchirurgischen Sprechstunde. Wir empfehlen die Sportkarenz über mehrere Wochen, abhängig vom Ausmaß der Organverletzung.