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Zentralisierung in der Kinderchirurgie

Zentralisierung in der Kinderchirurgie

Erlangen unter den Top Ten in Deutschland

Technische Herausforderungen gibt es in der Kinderchirurgie viele - die Neugeborenenchirurgie angeborener Fehlbildungen gehört definitiv dazu. "Die Ergebnisse unserer Operationen müssen ein Leben lang halten", so der leitende Kinderchirurg PD Dr. Manuel Besendörfer. Hierzu ist ein Team aus vielen Experten und eine konsequente Zentralisierung notwendig, wie in einer aktuellen Veröffentlichung der Selbsthilfeorganisation für Speiseröhrenerkrankungen KEKS betont wird. Und dass die Uniklinik Erlangen KEKS bei der Mindestmenge operativer kinderchirurgischer Versorgung und der Qualitätssicherung des Faches unterstützt, ist eine Selbstverständlichkeit.

Wenn Gesundheitsminister Karl Lauterbach betont, dass bei Gesundheitszielen keine Kompromisse gemacht und komplizierte Eingriffe nur noch an spezialisierten Zentren durchgeführt werden dürfen, trifft er die Sache für eine optimale kinderchirurgische Versorgung auf den Punkt. Gerade bei der operativen Versorgung angeborener Fehlbildungen ist die Spezialisierung besonders wichtig: technisch müssen schwierige Operationen auf kleinstem Raum in einer Gewichtsklasse von etwa 2-3kg Körpergewicht durchgeführt werden. Und die Anwendung von innovativen Techniken muss zum Wohle des Patienten immer bevorzugt werden - bei kleinen Fallzahlen bleibt die technische Routine allerdings eine Herausforderung.

Die Kinderchirurgie am Universitätsklinikum kann am Beispiel der Ösophagusatresie, der angeborenen Unterbrechung der Speiseröhre, bereits auf eine langjährige Erfahrung in der minimalinvasiven Chirurgie zurückgreifen, die aktueller Goldstandard ist. Vor allem aber ist die Vor- und Nachsorge der betroffenen Patientinnen und Patienten und deren Familien besonders entscheidend. PD Dr. Besendörfer betont: "Die Ösophagusatresie ist dabei ein sehr gutes Beispiel: mit der Operation ist es nie getan! Wir brauchen die Fachärzte für Neugeborenen-Intensivmedizin genauso wie die Magen-Darm-Spezialisten, Physiotherapeuten und Ergotherapeuten, Ernährungswissenschaftler und ambulante Pflegedienste für Zuhause, um die Familien optimal zu versorgen."

Am Uniklinikum Erlangen arbeitet die Fachabteilung also eng mit den Kolleginnen und Kollegen der Kinder- und Jugendklinik (Direktor: Prof. Dr. med. J. Wölfle) zusammen, insbesondere mit der Neonatologie (Leitung: Prof. Dr. med. H. Reutter) und der pädiatrischen Gastroenterologie (Leitung: Prof. Dr. med. A. Hörning). In diesem Netzwerk werden die Patientinnen und Patienten zusammen mit ihren Eltern gemeinsam und ganzheitlich betreut: "Bereits vor der Geburt sind wir gerne Ansprechpartner für betroffene Familien und nach der Operation und dem Krankenhausaufenthalt können in unserer Nachsorgesprechstunde für angeborene Fehlbildungen alle Fragen geklärt werden", erklärt der leitende Kinderchirurg. 

Die Selbsthilfeorganisation für Speiseröhrenerkrankungen KEKS unterstützt in ihrer aktuellen Sonderausgabe diesen ganzheitlichen Ansatz der Kinderchirurgie am Universitätsklinikum. Es werden die Fallzahlen operierter Patientinnen und Patienten mit Ösophagusatresie in den letzten 5 Jahren in Deutschland zusammengestellt: Die Kinderchirurgie Erlangen schafft es dabei deutschlandweit unter die Top Ten und fühlt sich bestärkt darin, weiterhin für die kleinen Patientinnen und Patienten einzustehen: mit interdisziplinärer Zusammenarbeit, innovativer Technik und Lösungen, die dann ein Leben lang halten. 

Den ganzen Artikel zum Nachlesen finden Sie hier

Sollten Sie mehr Informationen über die Selbsthilfeorganisation KEKS oder die Ösophagusatresie als angeborene Fehlbildung suchen, können Sie sich hier  weiter informieren.

Kontakt für weitere Fragen

PD Dr. med. Manuel Besendörfer

09131 - 85 32923

kinderchirurgie@uk-erlangen.de